Wirtschaft Macht Politik

Unternehmenseinfluss auf internationale Politikprozesse
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Nachhaltige Finanzen
Nachhaltige Finanzen
Tagung
BERLIN, BROT FÜR DIE WELT, CAROLINE-MICHAELIS-STRASSE 1
Eine Veranstaltung von Global Policy Forum, MISEREOR und Brot für die Welt

Der Privatwirtschaft wird in der internationalen Umwelt- und Entwicklungspolitik zunehmende Bedeutung beigemessen. Immer mehr Unternehmen beteiligen sich an Initiativen zur Umsetzung internationaler Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsstandards und informieren in Nachhaltigkeitsberichten über die gesellschaftsbezogenen Auswirkungen ihrer Tätigkeit.

Zugleich sind es aber auch Wirtschaftsunternehmen und ihre Lobbygruppen, die gegenüber der Politik verbindliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Menschenrechte, zur Regulierung der Finanzmärkte und zum ökologischen Strukturwandel der Wirtschaft ablehnen. Nicht selten verfolgen Unternehmen und ihre Interessenverbände eine Doppelstrategie: Auf der einen Seite demonstrieren sie Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft, indem sie sich an unverbindlichen Dialogprozessen und Multistakeholder-Partnerschaften beteiligen; auf der anderen Seite üben sie massiven rechtlichen und ökonomischen Druck gegenüber Regierungen aus, um staatliche Regulierungen oder für sie nachteilige fiskalpolitische Maßnahmen zu verhindern. Damit sind sie, direkt oder indirekt, mitverantwortlich für ausbeuterische Arbeitsbedingungen, den Raubbau an Bodenschätzen und die verheerenden Folgen des Klimawandels in vielen Ländern des globalen Südens.

Bei der gemeinsamen Tagung von Brot für die Welt, Misereor und Global Policy Forum werden Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen von ihren Erfahrungen mit der Einflussnahme und den Lobbyaktivitäten der Wirtschaft in internationalen Politikbereichen berichten. Dabei richten wir unser Augenmerk auf besonders brisante Prozesse, nämlich die Diskussionen über die 2030 Agenda sowie über Wirtschaft und Menschenrechte in den Vereinten Nationen, die Klimaverhandlungen, die Verhandlungen über ein transatlantisches Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) und die internationale Agrarpolitik. Zum Abschluss soll resümiert werden, wie die Politik auf die Risiken und Nebenwirkungen, die mit der wachsenden Macht und Einflussnahme privatwirtschaftlicher Akteure verbunden sind, reagieren sollte.

In einem zweiten internen Teil soll diskutiert werden, wie zivilgesellschaftliche Gruppen dem wachsenden Einfluss und den Lobbyaktivitäten der Wirtschaft in der internationalen Politik begegnen können.

Den geplanten Ablauf der Tagung entnehmen Sie bitte dem Programm.