Im September 2024 findet bei den Vereinten Nationen in New York ein Gipfeltreffen statt, das sich mit einigen wesentlichen Zukunftsfragen der Menschheit befassen soll. Dieses als Zukunftsgipfel (Summit of the Future) apostrophierte Treffen soll der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zusätzlichen Schwung verleihen, aber über das Spektrum ihrer Ziele, der SDGs, weit hinausreichen. Die vorgesehene Themenpalette des Gipfels reicht von der Reform der globalen Finanzarchitektur über eine neue Agenda für Frieden und internationale Sicherheit, die digitale Zusammenarbeit und die Rechte zukünftiger Generationen bis zur Transformation der Global Governance.
Die Erwartungen an den Gipfel bewegen sich zwischen Euphorie und Skepsis. Die einen sehen in ihm eine einmalige Gelegenheit ("a once-in-a-generation opportunity"), um geschwundenes Vertrauen zwischen den Staaten wiederherzustellen und zu demonstrieren, dass die internationale Zusammenarbeit aktuelle und neue Herausforderungen wirksam angehen kann. Bei anderen überwiegt unterschiedlich motivierte Skepsis. Für manche haben die Vereinten Nationen nicht das Mandat, um Entscheidungen über die Reform der globalen Finanzarchitektur zu fällen. Andere fürchten, dass die zahlreichen Themenstränge des Gipfels kleinere Länder überforderten und bestehende zwischenstaatliche Prozesse, wie der Financing for Development (FfD)-Prozess, politisch geschwächt würden.
In jedem Fall bietet der Gipfel die Chance, angesichts der verschärften geopolitischen Konfrontationen dazu beizutragen, multilaterale Kooperation auf Weltebene wiederzubeleben und längst überfällige Reformen im internationalen System anzustoßen.
Das neue Briefing des Global Policy Forums unternimmt eine Vorschau auf den Zukunftsgipfel, skizziert Themen, politische Konfliktlinien und zivilgesellschaftliche Erwartungen und liefert einige Informationen zum weiteren Verhandlungsprozess.
Von Jens Martens
Herausgeber: Global Policy Forum Europe
Bonn, Oktober 2023