Brauchen wir einen "Entwicklungs-DAX"?

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Maße entwicklungspolitischer Verantwortung in Zeiten der Globalisierung

Wie misst man die entwicklungspolitische Verantwortung eines Landes? Das klassische „Maß der Hilfe“ bildet seit vier Jahrzehnten die ODA-Quote, d.h. der Anteil der öffentlichen Entwicklungsfinanzierung (ODA) am Bruttonationaleinkommen (BNE).

Seit 1970 dient die Quote mit ihrer Zielgröße 0,7 Prozent als Indikator der Hilfsbereitschaft der reichen Länder. In jüngster Zeit wird verstärkt über dieses Maß, seine Bemessungsgrundlagen und Berechnungsmethoden diskutiert. Kritisiert wird, dass viele Gelder als ODA deklariert werden, die nicht mit realen Finanzflüssen in die Entwicklungsländer verbunden sind; andere bemängeln dagegen, dass der ODA-Begriff zu eng gefasst sei und viele öffentliche Leistungen, die die Entwicklung der Länder des Südens unterstützen, nicht berücksichtigt werden. Unter dem Schlagwort „ODA Plus“ wird in OECD und Europäischer Kommission bereits über erweiterte Maße entwicklungspolitischer Kohärenz nachgedacht. Wie sind die unterschiedlichen Kritikpunkte und Reformansätze zu beurteilen?

Autorin: Friederike Schneider

Redaktion: Jens Martens

Herausgegeben von terre des hommes und Global Policy Forum Europe

Bonn/ Osnabrück, Dezember 2010