Der Zukunftspakt der Vereinten Nationen: Bilanz und Perspektiven

Eine To-do-Liste für UN, Mitgliedstaaten und Zivilgesellschaft

Am 22. September 2024 verabschiedeten die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen den Pakt für die Zukunft. Er ist das offizielle Ergebnisdokument des UN-Zukunftsgipfels, der zu Beginn der 79. Generalversammlung in New York stattfand. Der Gipfel sollte angesichts verschärfter geopolitischer Konfrontationen die multilaterale Kooperation auf Weltebene wiederbeleben und die Vereinten Nationen fit für die Zukunft machen.

Der Zukunftspakt ist kein großer Wurf. Dies war angesichts der weltpolitischen Großwetterlage auch nicht zu erwarten. Dass es nach monatelangen hitzigen Verhandlungen überhaupt ein offiziell einvernehmliches Ergebnis des Gipfels gab, kann an sich schon als Erfolg gewertet werden. 

Um Handlungsbereitschaft zu demonstrieren, haben die Mitgliedstaaten den Zukunftspakt in 56 Aktionen gegliedert. Viele von ihnen sind allerdings kaum aktionsorientiert, sondern haben eher appellativen Charakter. Der Zukunftspakt enthält aber auch eine Vielzahl konkreter Arbeitsaufträge und zeichnet politische Prozesse vor, in denen für die Mitgliedstaaten in den kommenden Jahren Entscheidungsbedarf besteht. 

Dieses Briefing beschreibt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), welche greifbaren Beschlüsse der Zukunftspakt jenseits diplomatischer Gemeinplätze enthält und welche unerledigten Aufgaben die Staatengemeinschaft in den kommenden Jahren zu bewältigen hat, um dem selbstgesteckten Anspruch gerecht zu werden, die Verwirklichung der Agenda 2030 voranzubringen und die multilaterale Zusammenarbeit unter dem Dach der Vereinten Nationen zu stärken. 

Von Jens Martens
Herausgeber: Global Policy Forum Europe
Bonn, Oktober 2024