Transparenz – ein erster Schritt auf dem Weg zur Ressourcengerechtigkeit

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Zwischenbilanz der Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) in der zentralafrikanischen Region

Die Ausbeutung von mineralischen und fossilen Rohstoffen führt in vielen Ländern zu Menschenrechtsverletzungen, steigender Armut und Gewalt. Viele Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“, MISEREOR und dem Global Policy Forum setzen sich für die betroffenen Menschen ein. Sie setzen sich dafür ein, dass die Betroffenen vom Rohstoffabbau in ihren Ländern profitieren. Eine Voraussetzung dafür, dass der Rohstoffreichtum den Menschen zugutekommt, ist Transparenz. Dies schließt auch die Offenlegung der Geldflüsse zwischen Rohstoffunternehmen und Regierungen ein.

Aus diesem Grund wurde im Jahr 2002 die Extractive Industries Transparency Ini­tiative (EITI) ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Transparenz der Zahlungsströme im Rohstoffsektor zu erhöhen. Nach fast zehn Jahren ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Hat EITI die eigenen Ansprüche erfüllt und tatsächlich dazu beigetragen, die Transparenz der Zahlungsflüsse zwischen Konzernen und Regierungen in den Rohstoffländern zu erhöhen, Korruption zu reduzieren, den Handlungsspielraum für die Zivilgesellschaft zu erweitern, die Rohstoffgovernance zu stärken und letztendlich Armut zu reduzieren?

Die Studie geht diesen Fragen anhand von Erfahrungen in den Ländern der zentralafrikanischen Region nach. Sie bestätigt, dass die Transparenz der Finanzflüsse im Erdöl und Bergbausektor einen unverzichtbaren ersten Schritt auf dem Weg zu einer sozial und ökologisch nachhaltigen Rohstoffpolitik darstellt. EITI leistet dazu in vielen Ländern einen wichtigen Beitrag, stößt aber als freiwillige Initiative an ihre politischen Grenzen, wenn die Bereitschaft von Regierungen und Unternehmen zur ernsthaften Mitarbeit fehlt.

Die Studie kommt daher zu dem Schluss, dass angesichts der bisherigen Erfahrungen eine Weiterentwicklung der Transparenzregelungen im Rohstoffsektor sowohl innerhalb als auch außerhalb des EITI Prozesses dringend erforderlich ist

Autorinnen und Autoren: Heidi Feldt und Axel Müller

Herausgegeben von Brot für die Welt, MISEREOR, Global Policy Forum Europe

Aachen/ Bonn/ Stuttgart, September 2011

ISBN: 978-3-943126-02-0