Publikationen

Zwischenbilanz der Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) in der zentralafrikanischen Region

Die Ausbeutung von mineralischen und fossilen Rohstoffen führt in vielen Ländern zu Menschenrechtsverletzungen, steigender Armut und Gewalt. Viele Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“, MISEREOR und dem Global Policy Forum setzen sich für die betroffenen Menschen ein. Sie setzen sich dafür ein, dass die Betroffenen vom Rohstoffabbau in ihren Ländern profitieren. Eine Voraussetzung dafür, dass der Rohstoffreichtum den Menschen zugutekommt, ist Transparenz. Dies schließt auch die Offenlegung der Geldflüsse zwischen Rohstoffunternehmen und Regierungen ein.

Aus diesem Grund wurde im Jahr [...]

Folgen von Kapitalflucht und Steuerhinterziehung für die Länder des Südens - und was dagegen zu tun ist

Die Länder des Südens verlieren jedes Jahr mehr als 1.000 Mrd. US-Dollar durch illegale Kapitalflüsse in Schattenfinanzzentren und Steueroasen. Dadurch entgehen den Ländern Steuereinnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe. Die Ursachen dafür sind vielfältig:  Viele Länder verfügen noch immer nicht über leistungsfähige Steuersysteme, ihre Finanzverwaltungen sind schlecht ausgestattet, korrupte Eliten schaffen unterschlagenes Staatsvermögen außer Landes,  und ausländische Investoren erhalten langjährige Steuervergünstigungen (tax holidays) oder vermeiden durch diverse Tricks der Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer Zahlungen an den Fiskus.

ie Gründe für die prekäre Situation [...]

Anmerkungen zur Aussagekraft von Statistiken im Spannungsfeld von Transparenz, Kohärenz und Rechenschaftskontrolle

Steuervermeidung und Korruption sind weltweite Probleme, die in vielen Entwicklungsländern zu Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung und Gewalt beitragen.1Immer wieder sind daran auch transnational agierende Unternehmen (Transnational Corporations, TNCs) beteiligt. So verschieben Unternehmen beispielsweise durch die (missbräuchliche) Ausnutzung von Schlupflöchern in Steuergesetzen ihre Profite von Land zu Land – oft über den Umweg von Steuer- und Regulierungsoasen. Dadurch verringern oder vermeiden sie die Besteuerung ihrer Gewinne und entziehen den öffentlichen Haushalten dringend benötigte Einnahmen. Lückenhafte Berichtspflichten für TNCs machen diese Praxis erst möglich [...]

Maße entwicklungspolitischer Verantwortung in Zeiten der Globalisierung

Wie misst man die entwicklungspolitische Verantwortung eines Landes? Das klassische „Maß der Hilfe“ bildet seit vier Jahrzehnten die ODA-Quote, d.h. der Anteil der öffentlichen Entwicklungsfinanzierung (ODA) am Bruttonationaleinkommen (BNE).

Seit 1970 dient die Quote mit ihrer Zielgröße 0,7 Prozent als Indikator der Hilfsbereitschaft der reichen Länder. In jüngster Zeit wird verstärkt über dieses Maß, seine Bemessungsgrundlagen und Berechnungsmethoden diskutiert. Kritisiert wird, dass viele Gelder als ODA deklariert werden, die nicht mit realen Finanzflüssen in die Entwicklungsländer verbunden sind; andere bemängeln [...]

Bilanz und Perspektiven der Millenniumsentwicklungsziele

Zehn Jahre sind vergangen, seit die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 150 Ländern im Jahr 2000 in New York die Millenniumerklärung der Vereinten Nationen verabschiedeten. Sie enthält unter anderem ein Set von international vereinbarten Entwicklungszielen, die in der Folge als Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) zum Leitmotiv der internationalen Entwicklungspolitik avancierten.

Fünf Jahre vor dem Zieljahr 2015 steht eine letzte große Zwischenbilanz an. Was wurde bei der Verwirklichung der Ziele bisher erreicht, wo gab es Fehlschläge und Rückschritte? Welche Auswirkungen hat die [...]

Entwicklungsmotoren oder teure Auslaufmodelle der Globalisierung?

Um ausländisches Investitionskapital in ihr Land zu holen, haben Regierungen überall auf der Welt Sonderwirtschaftszonen (SWZ) eingerichtet. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt ihre Zahl mittlerweile auf über 3.800 in 130 Ländern. In ihnen werden - mehr oder weniger gezielt - transnationale Unternehmen angesiedelt, die in der Regel für den Export produzieren. Die Regierungen versprechen sich davon Beschäftigungseffekte, Wachstumsimpulse für die heimische Wirtschaft und Zugang zu Technologien. Den Firmen werden in diesen Zonen vielfältige Investitionsanreize geboten. Dazu zählen die kostenfreie Bereitstellung [...]

Auswirkungen - Reaktionen - Konsequenzen. Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise für Armutsbekämpfung und Entwicklung

Die Tsunami-Wellen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise haben viele Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zeitlich verzögert, dafür aber mit voller Wucht erfasst. Die Rohstoffpreise sind eingebrochen und erholen sich erst langsam, die Nachfrage nach Exportgütern sank massiv. Private Kapitalflüsse in die Entwicklungs- und Schwellenländer sind ebenso zurückgegangen wie die Überweisungen von ArbeitsmigrantInnen in ihre Heimatländer. Die Verschuldungsindikatoren vieler Länder verschlechterten sich – eine neue Schuldenkrise droht. In vielen Entwicklungsländern wachsen die Haushaltslöcher. In Kernbereichen der sozialen Grundversorgung, allen voran Bildung [...]

Globale Krisen. Soziale Auswirkungen – politische Konsequenzen

Ein internationaler Bericht zivilgesellschaftlicher Organisationen über den Fortschritt bei Armutsbekämpfung und Gleichstellung der Geschlechter

Als im Spätjahr 2008 die Auseinandersetzung mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise die Schlagzeilen der Medien beherrschte, bestand die Gefahr, dass die anderen Krisen in den Hintergrund gedrängt würden. Doch die gegenwärtige globale Krisensituation zeichnet sich nicht nur durch die Gleichzeitigkeit der Finanz- und Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der Ernährungskrise, der Wasserkrise, der Energiekrise im Süden und der Biodiversitätskrise aus, sondern auch dadurch, dass diese Krisen in [...]

Die globale Finanzkrise und die Verantwortung von Unternehmen und Banken

Die Krise auf den globalen Finanzmärkten hat gezeigt, was passiert, wenn die Politik den Forderungen nach Deregulierung nachgibt.
Die verantwortungslosen Geschäftspraktiken von transnationalen Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen und die Ineffektivität von Ratingagenturen und von Formen „freiwilliger Selbstkontrolle“ der Wirtschaft haben das enorme Defi zit an globaler Regelsetzung offenbart. Die Leidtragenden sind nicht nur die Menschen in den reichen Volkswirtschaften. Die Weltfi nanzkrise hat ebenso massive Auswirkungen auf die soziale, ökologische und wirtschaftliche Entwicklung der armen Länder des Südens.

In dieser Veröffentlichung [...]

Halbzeitbilanz und Zukunftsperspektiven.

Die Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) sind seit ihrem Proklamation im Jahr 2000 zum Leitmotiv der internationalen Entwicklungspolitik avanciert. Mit ihnen richtete sich der entwicklungspolitische Diskurs von Regierungen und internationalen Organisationen auf die Bekämpfung der extremsten Formen von Armut und Hunger sowie die soziale Grundversorgung der Bevölkerung, insbesondre einen Bereichen Grundbildung, Gesundheit nd Wasserversorgung. Die meisten MDGs sind mit klaren quantitativen, und damit überprüfbaren Zielvorgabenverbunden, die überwiegend bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollen.